Achtsamkeit im Alltag: Der Tritt auf die Bremse

Wer mit mir arbeitet, der kennt es bereits: Ich achte sehr auf die Geschwindigkeit, mit der meine Kunden unterwegs sind. Geschwindigkeit im Denken, im Sprechen und im Handeln. Und – zu 90 Prozent sind wir viel zu schnell unterwegs. Das ist an sich nicht schlecht, genauso wenig, wie zu langsam nicht schlecht ist. Problematisch wird es aber dann, wenn ich vom Gaspedal gar nicht mehr runter komme und die Bremse in meinem Leben langsam einrostet, weil sie zu wenig betätigt wird. Es kommt also auf die Balance zwischen Gas und Bremse an. Und genau darum dreht es sich sowohl im Coaching als auch in der Paartherapie.

Gas geben bedeutet, nichts mehr von sich und der Umwelt mitzubekommen

In meinen Augen ist Geschwindigkeit ein gutes Mittel, um sich vor Angst und unangenehmen Dingen zu schützen. Das war einmal gut, die Frage ist nur, ob es immer noch das Mittel der Wahl ist. Denn, wenn wir schnell werden, dann schalten wir sehr oft in den Modus des automatischen Handelns, der alle Dinge gewohnheitsmäßig abspult und wir nicht großartig darüber nachdenken müssen. Und manchmal wäre es aber gut, stehen zu bleiben und nachzudenken, wie ich denn jetzt wirklich handeln möchte. Und dazu brauche ich einen beherzten Tritt auf die Bremse.

Stehenbleiben hilft uns, ganz bewusst in der Gegenwart zu sein und ganz bewusst eine Entscheidung zu treffen: Wie will ich jetzt gerade mit dem umgehen, was vor mir steht oder wie es mir jetzt gerade geht? Will ich so handeln, wie ich immer handle oder will ich etwas Neues ausprobieren. Das gilt auch für Menschen, die viel und vorausplanend denken. Und sich im Denken verlieren. Mindfucking. Die glauben, alles mit Planung im Griff zu haben. Die Wahrheit: Wir haben weniger im Griff, als uns das lieb ist. Und hier helfen achtsame Entscheidungen, die ich für mich mit allen Konsequenzen treffe: Was tut mir gut, was nicht? Was will ich gerade, was nicht? Und dann erst meinen Weg fortsetze.

Im Netzwerk Achtsame Wirtschaft gibt es 14 Übungen zur täglichen Achtsamkeit, die ich ans Herz lege. Jeden Tag, kurze achtsame Momente.

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