Niemand ist perfekt und Fehler sind alltäglich. Ich gehe davon aus, dass jemand, der bewusst auch mit einkalkuliert, dass er Fehler machen kann und wird, durchschnittlich schneller und einfacher zu seinem Ziel kommt, als jemand, der eher zum Perfektionismus neigt. Perfektionismus macht langsam und ist manchmal auch eine gern genommene Entschuldigung dafür, gar nicht erst anzufangen. Und – was oft vergessen wird: Perfektionismus ist furchtbar anstrengend und stressig, weil man ja unter dem Dauerstress steht, nur nichts falsch zu machen.
Fehler machen ist normal, Fehler zugeben nicht
Und manchmal liegt der Perfektionismus auch daran, dass Zuneigung und Anerkennung durch andere mit der angestrebten Makellosigkeit und Fehlerfreiheit ungut miteinander verknüpft sind. Und schon hängt man in der Falle drin. In der Diskussion um den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff gab es eine kurze Umfrage des Magazin Focus zu diesem Thema Fehler machen und Fehler zugeben. Und lt. dieser Umfrage sind die Reaktionen auf einen gemachten Fehler gar nicht so schlimm, sondern bestehen eher auf Hochachtung und Erleichterung bei den anderen Menschen, wenn ich einen Fehler zugebe.
Hier geht es auch weiter – von den einzelnen Menschen in ihrer Interaktion mit anderen Menschen hin zu den Unternehmen: Wie ist denn die geschriebene und erlebte Fehlerkultur im Unternehmen, wie ist sie in der eigenen Familie und wie im Freundeskreis?
Und ich persönlich denke auch, dass es gerade das Zugeben ist, was uns auszeichnet: Wir haben sprichwörtlich genügend Standing und Kreuz, um auch einen Fehler einzugestehen, ohne dafür gleich das Büßergewand anziehen zu dürfen. Und wie sagte schon ein großer Mann “Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein”… Wenn Sie also ein bißchen Stress abbauen und entspannter in die Zukunft gehen wollen: Dann ist eine Beschäftigung mit der eigenen Fehlertoleranz, Zuneigung, Abneigung, Makellosigkeit usw. ein gutes Thema für dieses Frühjahr…
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