Passive Aggression und die Eigen-Behinderung

Passive Aggression und die Eigen-Behinderung

Passive Aggression – die Entwicklung einer solchen Verhaltensweise hat irgendwann im Leben eines Menschen – meistens der Männer – absoluten Sinn gemacht. Vor allem dann, wenn sie in einem Umfeld aufgewachsen sind, die keinen Widerspruch geduldet hat. In der sie keine Chance hatten, sich durchzusetzen. Und schon gar nicht Nein zu sagen. Denn gerade um dieses Nein geht es. Bei uns Menschen entsteht diese Abgrenzungsfähigkeit irgendwann ab dem 3. Lebensjahr, beim Übertritt in die sogenannte Trotzphase. Wir entdecken unseren eigenen Willen, finden nicht mehr alle Angebote von außen gut. Und testen unsere Grenzen. Entdecken das Nein. Wenn das aber nicht akzeptiert wird, brauchen wir eine andere “Überlebensstrategie” um uns durchzusetzen. Oftmals bietet sich dann die passive Aggression an – wir vergessen Dinge, tun verträumt das Gegenteil von dem, was eigentlich verlangt wird. Oder ziehen uns zurück und sind für unsere Umwelt nicht mehr erreichbar. Wie schon geschrieben – macht in einem bestimmten Kontext sicherlich Sinn. Was passiert aber, wenn wir dieses Verhalten dann im späteren Leben beibehalten?

Passive Aggression behindert uns in unserer Lebensgestaltung

Oftmals äußern sich solche Dinge dann unangenehm im Alltag. Ich vergesse, Rechnungen zu bezahlen. Muss dann für Mahngebühren aufkommen. Ziehe mich zurück, wenn es darauf ankäme, meine Meinung zu sagen und mich abzugrenzen. Und zahle dann als Ergebnis auch meinen Preis dafür. Oder ich sabotiere mich immer wieder selbst, weil ich mit Vorgesetzten, Kunden und Behörden zusammen rassle. Im schlimmsten Fall dann damit das kaputt mache, was ich mir über Jahre mühsam aufgebaut habe. Anstatt dann mit dem Finger auf die “Umstände” zu deuten, wäre es gut, stehen zu bleiben. Und in den Spiegel zu schauen: Was ist jetzt mein Anteil an dem ganzen Schlamassel? Wo hätte ich früher Nein sagen müssen? Wann kamen die ersten unguten Gedanken, die ich ignoriert habe? Welche Kämpfe hätte ich am Besten sein gelassen, weil ich eh nicht gewinnen konnte? Das wären auf die Schnelle erste Impulsfragen, wenn Sie sich als passiv-aggressiv wieder erkennen. Immer und immer wieder. Um dann tiefer einzusteigen. Denn – wenn Sie das lesen, ist Ihre Kindheit sicherlich genauso vorbei wie meine 🙂

0

Keine Kommentare vorhanden

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert *
Sie können diese HTML-Tags und Attribute <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> nützen.
Suche