Ziele sind wichtig und manchmal geht es ohne Ziele besser

Beliebtes Spiel immer zum Jahreswechsel – wir setzen uns gerne Ziele für alle Bereiche unseres menschlichen Erlebens: Gesundheit, Arbeit, Erfolg, materiell, spirituell, beziehungstechnisch. Ich kenne viele Menschen, die einige Tage darauf verbringen, sich auf die Zielgerade zu bringen. Diese entweder aufzuschreiben und in den Tiefen der Festplatte zu versenken, sie auszudrucken, zu verbrennen, zu vergraben oder mit sonstigen Ritualen damit zu arbeiten. In meinen Augen erst einmal nichts Schlechtes, weil uns Ziele nach vorne bringen, zu Neuem anregen und oft Innovationen auf verschiedenen Gebieten schaffen.

Aber auch sehr oft mit Kontrolle zu tun haben. Durch unsere Ziele versuchen wir, unser Leben und unsere Zukunft kontrollierbar zu machen, indem wir planen. Minutiös, manchmal so gut, dass wir gar nicht mehr leben, vor lauter Planen.

Und warum schreibe ich dann, das es ohne Ziele manchmal besser geht? Für mich einfach – die meisten Ziele liegen in der Zukunft. Der Mensch lebt aber in der Gegenwart. Im günstigen Fall. Und meistens eben nicht. Dann reflektieren wir Erfahrungen der Vergangenheit und projizieren sie auf die Zukunft. Vergangenheit? Zukunft? Und wo bleibt da denn die Gegenwart? Genau darum geht es.

Einfach sein, schauen, wie es mir jetzt gerade geht. Achtsamkeit im Jetzt.

Ich gestehe, auch ich gehöre zu den Menschen, die sich mit sich selbst, ihrer Umwelt und mit den eigenen Lebenszielen beschäftigen. Anfang des Jahres habe ich das gestoppt. Keine Ziele, keine epischen Ausarbeitungen mehr. Sondern – einfach sein. Mit mir, mit denen, die mir nahe stehen, mit meinen Tieren. Und mich von Moment zu Moment damit zu beschäftigten, wie es mir geht, was mir gut tut und was mir im Augenblick nicht gut tut. Und dann zu schauen, warum mir etwas im Augenblick nicht gut tut. Und wie ich aus der Nummer raus komme. Dahin, wo es mir wieder gut geht. Losgelöst von irgendwelchen Zielen.

In der Gegenwart sein. Nicht in der Vergangenheit. Und auch nicht in den nächsten 12 Monaten oder 5 Jahren. Das haben wir eh nur sehr bedingt in der Hand. Was wir ändern können ist die Gegenwart, der Moment. Und das reicht. Vollkommen. Zu einem täglich guten Leben.

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