Eine meiner Erkenntnisse ist die, dass wir als erwachsene Menschen immer bestrebt sind, aus der Angst und Hilflosigkeit der ersten Lebensjahre herauszukommen. Damals waren wir auf unsere Bezugspersonen angewiesen, konnten nicht ohne sie überleben. Und im Laufe der Zeit hatten wir immer wieder Menschen um uns herum, die uns überlegen, wir also unterlegen waren: Kindergarten, Schule und immer wieder die Eltern. Wenn alles gut lief – wir 18 wurden – dann hatten wir auf einmal die Chance, mehr oder minder selbst bestimmt unseren Alltag zu durchlaufen. Klar, das kann anstrengend sein, aber auf jeden Fall lohnenswert, da es dann unser eigener Alltag ist.
Hilflosigkeit ist eine menschliche Achillesferse
Und dennoch gibt es immer wieder Situationen im Erwachsenenleben, in denen wir Angst und Hilflosigkeit verspüren. Im Zusammenleben mit anderen Menschen zum Beispiel. Und der Erkenntnis, dass ich nur mich, aber nicht andere verändern kann. Das trifft vor allem in Beziehungen zu, die vielleicht gerade zu Ende gehen. Oder im Beruf, gerade bei einem Jobwechsel. Alles ist neu, das Gewohnte nicht mehr da und der Boden unter den Füßen eher sumpfig. Dann gilt es, aus der Hilflosigkeit schnellstmöglich heraus zu kommen. Wieder Kontrolle über uns, unsere Emotionen und unser Leben zu bekommen.
Dabei ist es gut, sich immer wieder die Fragen zu stellen: Was brauche ich gerade, um mich sicherer zu fühlen? Von wem würde ich die notwendigen Informationen bekommen, um Sicherheit herzustellen? Was genau sind die nächsten Schritte und wieviel Zeit gebe ich mir, um dieses Ziel zu erreichen? Es tut dabei gut, sich immer wieder einen Plan zu machen, genau für solche hilflosen Momente. Und sich immer wieder gewahr zu werden, dass man mittlerweile erwachsen geworden ist und gut für sich selbst sorgen kann. Und wenn die Wellen allzu hoch schlagen und einem die Luft wegbleibt? Dann helfen Selbstregulierungs-Techniken, die Ihnen zum Beispiel meine Frau Nicole Hepp näherbringen kann.
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