Der innere Erwachsene

Wenn ich – wie verstärkt in den letzten 18 Monaten geschehen – in Neurobiologie und Neuropsychologie lese, dann fällt mir immer mehr auf, wie prägend schon aufgrund der biochemischen Prozesse die Kindheit und die 9 Monate im Mutterleib sein können und sind. Und wenn ich dann noch die automatischen Handlungen unseres Reptilienhirns dazunehmen, dann komme ich zu der Erkenntnis, dass der überwiegende Teil unserer Handlungen im “Automatikgang” ablaufen – uns ja auch nichts anderes übrig bleibt, weil jede Handlung jederzeit neu zu definieren wäre auf die Dauer zu anstrengend.

Wenn ich aber davon ausgehe, dass die meistens Handlungen automatisch ablaufen und in frühester Jugend schon implementiert wurden, dann sitzt da dann meistens ein ziemlicher junger Fahrer am Steuer meines Lebens-Buses, meistens hat er noch keine Fahrerlaubnis. Und bei allem Wohlwollen gegenüber meinem inneren Kind oder dem jugendlichen Fahrer – das kann in vielen Fällen nicht gutgehen. Deshalb ist mir der “innere Erwachsene” oftmals lieber, der in solchen Situationen – wenn etwas von früher aufkommt und in den Automatikmodus schalten will – das Steuer übernimmt und den Bus wieder in sichere Gefilde steuert. Und ich habe bemerkt, dass das innere Kind bzw. die inneren Kinder diese “Steuerübernahme” in den meisten Fällen sehr schätzen.

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