„Geschwätz von gestern“ lautete im Juli ein Aufmacher der Süddeutschen Zeitung im Teil „Beruf und Karriere“. Im Artikel ging es darum, wo in Zeiten der Controller das „Human Capital“ bleibt, was Unternehmen für die Ressurce Personal tun. Am Sigmund-Freud-Institut der Uni Frankfurt wurde in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass die Führungskräfte in Zeiten des Wandels sich selbst eher als hart drängende Change Agents verstehen, die den Druck ungefiltert nach unten durchreichen, die Mitarbeiter dabei mit den Folgen weitestgehend alleine lassen.
Die Mitarbeiter – so das Institut – beklagen, dass ihre Vorgesetzte die Führungskompetenz sehr oft nicht mitbringen, um den Wandel erträglich zu machen, sie binden ihre Mitarbeiter nicht in die Entscheidungsprozesse ein und informieren unzureichend. 19 Prozent, so die Hewitt-Studie, der Mitarbeiter empfinden keine Wertschätzung, nur 46 Prozent fühlen sich ausreichend informiert. Fazit: „Früher fiel ein schlechter Chef nicht so auf“. Und: Diese Glaubens- und Unzufriedenheitskrise währt schon wesentlich länger als die Wirtschaftskrise.
Warum ich das hier schreibe? Die meisten Führungskräfte in Deutschland sind männlich. Und da für viele Männer der Beruf identitäts- und sinnstiftend ist, ist ein solcher Eingriff sehr sehr massiv, vor allem für Männer.
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