“In der Ich-Falle” lautete vor geraumer Zeit ein amüsanter Kommentar in der Süddeutschen Zeitung. Da ging es um fast nicht fassbares Selbstbewusstsein, um Sätze, die stets mit “Ich” beginnen, um Sendungsbewußtsein; um die Standardphrasen, dass es immer nur um “die Sache” geht, die Sätze aber dennoch mit “Ich” beginnen und darum, dass – bezogen auf die Vorgesetzten – meistens diejenigen Vorgesetzten nachhaltig am erfolgreichsten sind, die sich selbst nicht so wichtig nehmen sondern wohl mit dieser Eigenschaft auch das “anderen zuhören” einhergeht, das den Ich`lern meistens abgeht.
Amüsant fand ich in diesem Zusammenhang das Beispiel von Jesus, der als Führungskraft gleich zwölf Apostel eingesetzt hat, um seine Nachfolgeplanung effektiv für die nächsten Jahrtausende vorzubereiten. So etwas nennt man dann Nachhaltigkeit. Wobei es sicherlich als Führungskraft eine Gradwanderung ist, zwischen dieser “Ich traue es mir zu und sage es laut” und dem Zurücktreten können und andere machen zu lassen und dennoch die Zügel in der Hand zu behalten. Nach meiner fast zwanzigjährigen Erfahrung in Großunternehmen wird dieser Spagat nicht oft geschafft, das Pendel schlägt meistens eher in Richtung derjenigen, die sich selbst für den Nabel der Welt halten.
Dabei fiel mir eine der beiden Kernaussage eines Seminars ein, das ich irgendwann mal durchlaufen habe: “Hast Du Dich heute schon blamiert?” – ich denke eine gute, tägliche Lektion in sich nicht so wichtig nehmen. Die andere Kernaussage war übrigens “Heute schon gelacht?”.
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