Ich habe vor geraumer Zeit einen schönen Satz zum Thema Loslassen gelesen: “Man kann nur dann loslassen, wenn man vorher etwas in den Händen gehalten hat”. Überlegen Sie sich also – bei allen mehr oder weniger esoterischen Ratgebern – ob Sie das, was Sie loslassen wollen, jemals in Händen hatten. Manche Menschen tun sich deshalb mit dem Loslassen so schwer, weil sie immer mit leeren Händen dastanden.
Und loslassen hat auch etwas mit Veränderung zu tun. Veränderung verunsichert, macht Angst und manchmal bleibt man dazwischen stecken: Das Alte und Gewohnte hat noch nicht aufgehört und vom Neuen weiß man noch nicht viel. In diesen Situationen hilft es vielleicht, sich auf die Veränderung zu konzentrieren, die sekündlich in uns und um uns herum geschieht und darauf zu vertrauen, daß es weiter geht. Und daß aus etwas, das vergeht – wieder etwas Neues wird. So wie sich Ihre Haut alle 28 Tage erneuert, sich Ihre Zellen permanent verändern und erneuern, die Jahreszeiten Neues hervorbringen – so geht auch im Leben vieles vorbei und beginnt neu.
Gunther Schmidt hat dazu noch folgenden Satz geprägt: “Wir können als Erwachsene eine Situation verlassen – und wer loslässt, hat beide Hände frei, etwas Neues anzupacken”.