„Welche Rolle spiele ich denn heute in meinem Leben“ ist eine gute Impulsfrage, um so etwas Ähnliches wie Selbstreflexion zu starten. Irgendwie spielen wir alle Rollen in unserem Leben, davon ist keiner gefeit. Und meistens lernen wir diese Rollen schon sehr früh in unserem Leben, weil uns durch das Hineinschlüpfen in sie unsere Kindheit und unser Leben besser gelingt – die meisten unserer Rollen dienen dazu, das Leben unserer Eltern angenehmer zu machen! Und wenn die es angenehmer haben, dann werden wir als Kinder weniger gemaßregelt, geschimpft, zurecht gewiesen und/oder beschämt. So weit, so gut.
Ich nenne diese Rollen auch Automatikprogramme, die nach einem vorher festgelegten Reiz-/Reaktionsschema ablaufen. Meistens unbewusst, nur die Spitze des Eisberges schaut oben raus, meist auch noch in Verschleierungstaktik, um die wahre Ursache irgendwie in Nebelkerzenrauch zu hüllen. Was meinen Kunden nicht so gut gefällt, wenn wir über diese Rollen und Automatikprogramme reden – der Weg aus diesen raus ist ein langsamer, achtsamer und sehr bewusster Weg. Keine quick wins möglich. Meistens wenigstens.
Bewusstheit ist der erste Schritt
Und Bewusstheit ist der erste Schritt in Richtung neue Rollenflexibilität. Erkennen, in welchen Rollen man überhaupt unterwegs ist und wann was gerade abläuft. War ich denn in meiner Kindheit der Vater oder die Mutter eines meiner Elternteile, Vaters oder Mutters Kumpel, Ratgeber der Familie, Vaters oder Mutters Star, der Vollkommene, der Heilige, der Schurke, der Niedliche, der Sportler, der Friedensengel der Familie, das Opferlamm der Familie, der Gewinner, der Verlierer, der Märtyrer, der Super-Partner, der Clown, das Genie, Mutters oder Vaters Sündenbock und und und. Ich gehe davon aus, dass Sie noch mehr potentielle Rollen finden werden, wenn Sie darüber nachdenken.
Und nachdem Sie Ihre Rollen identifiziert haben – schauen Sie doch mal, wo Sie diese heute in vielleicht abgeänderter Form noch spielen. Und wenn Sie das erkannt haben, dann können Sie sich bei Ihren Eltern bedanken und die erkannte Rolle im Auge behalten. Mehr nicht. Erst einmal…..
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