Emotionale Invalidierung

Da ich mich wegen meiner laufenden Ausbildung zum Traumatherapeuten verständlicherweise intensiver mit dem Thema Traumatisierung und Traumafolgen beschäftige, habe ich in den letzten Tagen den mir neuen Begriff „emotionale Invalidierung“ kennengelernt. Als eines der Hauptziele einer Trauma-Arbeit kann angesehen werden, die emotionale Selbstregulierung eines Menschen wieder herzustellen. Bedeutet – der Mensch ist Herr seiner Gefüh und die Gefühle beherrschen nicht den Menschen (vor allem nicht die Gefühle aus seiner Kindheit, die in seinem erwachsenen Leben herumspuken).

Unter einer emotionalen Invalidierung versteht man in diesem Kontext, dass das emotionale Erleben und Verhalten eines Menschen von seiner Umwelt entwertet oder für ungültig erklärt wird. Das sind dann die vielen Sätze wie „Das ist nicht so schlimm“ oder „Das kann gar nicht weh tun“ oder „Stell Dich nicht so an“ und und und. Ich bin mir sicher, dass sowohl Ihnen als auch mir beim längeren Nachdenken noch wesentlich mehr Sequenzen und Sätze einfallen.

Das bedeutet aber im Weiterdenken, dass wegen dieser Äußerungen und Herabwürdigungen keine Strategien gelernt werden können, um mit solchen negativen Situationen umzugehen. Der Mensch spaltet stattdessen diese Gefühle ab oder maskiert sie. Als Spätfolgen beginnen solche Menschen dann, sich selbst zu invalidieren ohne dass die Umwelt noch dazu gebraucht wird. Wie war das noch mit „Ein Mann oder Indianer weint nicht“….

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2 Kommentare

  1. 9. Januar 2019 at 18:33

    Sehr geehrter Herr Hepp, mich hat Ihre Seite sofort angesprochen und würde mich über Ihre Newsletter freuen. Mit freundlichen Grüßen Eva Tietjen

  2. 8. Oktober 2020 at 15:13

    Sehr geehrter Herr Hepp,

    vielen lieben Dank für die Erörterung. Bei meiner 2.ten Frau wurde dies diagnostiziert.

    MfG Marco Dobrott

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