Wie geht es mir mit mir selbst? Eigenwahrnehmung

Wir Menschen sind darauf dressiert, uns an anderen Menschen auszurichten. Wir schauen, wie es am Anfang den Eltern ging. Wie war der Lehrer in der Schule drauf. Und später – in Beziehung – wie geht es meinem Partner. Das ist zwar für unsere Umwelt ganz angenehm. Aber geht oft zu Lasten der Eigenwahrnehmung. Also darum, wie es mir geht. Vor allem in den Momenten, wo es mir selbst nicht so gut geht. Und ich am funktionieren bin, um andere zufriedenzustellen. Um das auszuhalten, hat unsere menschliche Psyche die Verdrängung als starkes Werkzeug. Ich blende mich selbst aus, richte meine Antennen auf meine Umwelt. Mit dem unschönen Nebeneffekt, dass ich mich von mir selbst entferne und entfremde.

Eigenwahrnehmung ist der Grundstock für die Wahrnehmung anderer

Dabei kann ich nur voll und ganz für andere da sein, wenn ich fest in mir verankert bin. Wenn es mir selbst gut geht und ich stabil auf dem Boden stehe. Bedeutet aber, wenn ich mich auf diesen Weg begebe, dass ich manchmal erst wieder lernen muss, mich selbst wahrzunehmen. Manchmal gar nicht so einfach. Ich hab es verlernt. Am Anfang helfen dazu kleine Übungen. Sich selbst den Wecker stellen, Stunde für Stunde. Kurz stehenbleiben und mich fragen “Wie geht es mir gerade?”. Oder einen Körperscan, bei dem ich innerlich durch meinen Körper durchgehe und schaue, ob es Stellen gibt, denen es gut geht. Und eben Stellen, denen es nicht gut geht.

Nur wahrnehmen. Um mit Übung mich dann immer schneller wahrzunehmen. Wissen, was gerade mit mir los ist. Und ich spreche hier nicht von einer langwierigen Aktion. Sondern von einer Minute in der Stunde. Also auch bei gestressten Zeitgenossen im Rahmen der Möglichkeit. Sollten Sie dabei Probleme haben, meine Frau und ich sind diejenigen, die Ihnen hier auch eine Hilfestellung geben können. Für Kaffeeliebhaber gibt es noch eine leckere Übung in diese Richtung: Während Sie Ihren Espresso genießen, haben Sie genug Zeit, um in sich hineinzuhorchen.