Leben eben.

Manchmal beschweren sich meine Kunden, dass es turbulent zugeht in ihrem Leben – plötzliche Verluste, plötzliche Trennungen, Unvorhergesehenes. Gefühlsschwankungen, Achterbahnfahrt der Emotionen und Empfindungen. Also keine ersehnte Ruhe und Gleichmäßigkeit. Und schauen mich dann an, wenn meine Antwort lakonisch “Leben eben!” lautet. Unsere kleinsten Einheiten – die Zellen – bewegen sich: Anspannen, entspannen – Bewegung. Wir erneuern uns ständig, sind also auch in Bewegung. Und wenn Sie jetzt aus dem Fenster schauen, dann sehen Sie, dass sich auch unsere Umwelt verändern. Permanent. Winter, Frühling, Sommer, Herbst und immer wieder Winter. Ein Auf und ab. Und so ist es mit uns auch. In uns pulsiert Energie – unsere Lebensenergie, die wir viel zu wenig spüren.

LebendigkeitUnd wenn wir sie spüren, dann bitteschön nur die positive Seite! Und genau das geht nicht. Um Freude tief wahrnehmen zu können, muss ich mich auch der Gegenposition stellen – der Trauer. Wer meint, eine emotionale Seite negieren zu können, der negiert sein komplettes emotionales Erleben oder – dämpft es.

Ich lebe – auf und ab

Und was ist so schlimm an diesem “Auf und ab”? Wir sind es meistens nicht gewohnt. Wir sind Spitzensportler im Vermeiden von allem, was uns negativ berühren könnte: Trauer, Wut, Verzweiflung, um nur ein paar Empfindungen zu nennen. Und mit der Vermeidung schütten wir das Kind mit dem Bad aus. Wir haben auch keinen wirklich tiefen und erfüllenden Zugang mehr zu unserer Freude. Und leben gedämpft. Mit halber Lebenskraft und brauchen immer stärkere Impulse, um uns zu spüren. Meistens Impulse von außen. Und schon hängen wir hier an der Aussenreferenz, sind abhängig davon, was unser Umfeld “an.”sagt, anstatt dass die Impulse aus uns heraus kommen.

Etwas mehr Lebendigkeit bitte? Ja gerne. Allerdings nur zum Preis Ihrer gesamten Erlebensbandbreite. Und – aus eigener Erfahrung: Es lohnt sich. Absolut.

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