Alles wird gut, oder?

Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens Erfahrungen, die ihn veranlassen, bestimmte Erfahrungen, Qualitäten, Anteile usw. von sich abzutrennen bzw. zu unterdrücken, weil diese von seiner Umgebung nicht gewünscht bzw. nicht gewertschätzt werden. Sei das das lebenslustige Kind, der vorlaute Junge, dasw schnippische Mädchen, die Sehnsucht nach Zuneigung und Verbundenheit oder das “Geliebtwerden um seinetwegen willens”.

Ihr Gehirn vergisst nichts!

Aber egal was ich abspalte oder mich weg dissoziiere – die Erinnerung bleibt. Irgendwo in unserem dreiteiligen Hirn abgespeichert. Ob das dann mit Worten und Bildern verknüpft ist. Oder nur als Gefühl abrufbar. Oder nur noch durch irgendwelchen unwillkürlichen Reaktionen auf bestimmte Situationen. Ihr System funktioniert einwandfrei – ob Sie das nun wollen oder nicht.

So trägt jeder das kleine Kind, das er einmal war, in sich weiter, die Anteile, die jemand um zu überleben abspalten musste; das Grauen, das manche in ihrer Kindheit erlebt haben in sich tagtäglich mit sich spazieren. Genauso wie die erste Liebe, die er jemals erfahren hat. Und es kostet Kraft, das ‘unten’ zu halten. Und oft merke ich in Coachings, dass aber die Angst vor dem, was da hochkommen könnte, viel größer ist, als der Kraftaufwand, der benötigt wird, um das unten zu halten.

Alles wird gut?

Ja! Eindeutig. In dem Moment, in dem Sie sich hier nicht unter Druck setzen, nicht zu viel auf einmal erreichen wollen – sondern sich und ihrem System die Zeit lassen, die es braucht, um wieder anzudocken, dann wird alles gut. Ich beschreibe die zwei Möglichkeiten immer anhand eines Luftballons: Früher – in den Zeiten der Katharsis – ging es darum, mit einer Nadel in den vollen Luftballon hineinzustechen. Bumm Päng. Kurzfristige Erleichterung. Bis zum nächsten Mal. Viel sinnvoller ist vielleicht dieses Bild: Stellen Sie sich vor, sie lassen ganz langsam und kontrolliert die Luft aus dem Ballon ab: Pffft. Pause. Wieder Pffft. Pause. Wieder Pffft. Und so weiter. Bis der Druck nicht mehr da ist. Kling doch gemütlicher, oder?

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1 Kommentar

  1. 11. August 2010 at 5:44

    Sehr gute Reflexion, sehr guter Tipp, Danke Volker!

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