Ich fühle mich ausgebrannt, was kann ich tun?

Ich fühle mich ausgebrannt, was kann ich tun?

Vielleicht hat es mit der Pandemie zu tun, dass sich viele Menschen gerade ausgebrannt fühlen. Nach meiner Erfahrung sind die Grundlagen dafür aber schon wesentlich früher gelegt worden. Ausbrennen in meinem Verständnis ist ein langsamer Prozess. Vielleicht bildlich so, dass ich ein großes Fass bin, in das ständig Flüssigkeit hineinläuft. Zwar hat das Fass auch einen Verschluss, über den man Flüssigkeit ablassen könnte, meistens jedoch wird das nicht getan. Und so füllt es sich Jahr um Jahr, bis es irgendwann über läuft – der Moment, in dem ich absolute Erschöpfung spüre. Keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Und mich die kleinste Aufgabe absolut überfordert. Genau das ist der Moment, an dem ich mich ausgebrannt fühle.

Ausgebrannt – ein jahrelanger Prozess

Mein sehnlichster Wunsch – so schnell wie möglich wieder zurück zu meiner Normalität zu finden. Absolut verständlich, weil der Zustand jetzt fühlt sich nicht gut an. Doch ganz ehrlich – das, was sich über Jahre aufgebaut hat, lässt sich meist nicht mit einem Fingerschnippen wieder gesunden. Der Prozess dauert. Und fühlt sich nicht gut an, weil alles, was ich mit meinen bisher bekannten Bordmitteln versuche, nicht klappt.

Es geht nicht so weiter wie bisher. Vor allem nicht schnell. Denn bevor ich eine Änderung einleiten kann, sollte ich erst einmal erkennen, was denn die ganze Zeit schief gelaufen ist. Und dieser Prozess des Erkennens braucht Zeit. Hinabzutauchen in mich: Was tut mir gut, was nicht? Wo habe ich mich überfordert? Vielleicht Aufgaben angenommen, die mir gar nicht gehörten, für die andere zuständig sind? Zu schauen, wo ich mich vernachlässigt habe, zu wenig Ruhepausen, zu wenig Sport, zu wenig Freude usw.

Viele Menschen in einer solchen Situation versuchen, den Schritt des Erkennens mit dem Schritt der sofortigen Änderung zu verknüpfen. Und scheitern grandios. Weil die Kraft für zwei Schritte auf einmal fehlt. Und lernen in einem mühsamen Prozess, einen Schritt nach dem anderen zu tun: Zur Ruhe kommen, erkennen. In der Ruhe bleiben. Zur Normalität zurück finden. Und dann die notwendigen Änderungen einleiten.

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