In einer Männerzeitung ging es letztens wieder um die männlichen Archetypen. Also nichts Neues. Die werden ja immer gerne wieder hervorgeholt und von allen Seiten beleuchtet. Hier aber begegnete mir etwas Neues – und zwar die Schattenfigur zum Krieger, der Agent. Der Agent ist an sich nichts Schlechtes, das ist der Anteil in uns, der sich gerne in den Dienst von anderen stellt und hier sein Bestes gibt.
Verbiegen Sie sich für andere?
Dieses für andere da sein ist natürlich sehr schön für die Partnerschaft. Und wird auch anfänglich gelobt, später als “Standard” erwartet. Und irgendwann kann dieses Muster kippen. Nämlich dann, wenn der Mann seine eigenen Bedürfnisse überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann, sondern nur noch für das “Du” unterwegs ist. Gut antrainiert also, dieser Schatten des Kriegers. Und – der Preis ist meistens sehr hoch, zu hoch in vielen Fällen, da das Verhalten oft mit einer Abkopplung vom eigenen Selbst einhergeht.
Und auf welchem Pfad sind Sie in Ihrer Beziehung unterwegs? In welcher Rolle? Und – sind Sie glücklich dabei?
Hallo Volker,
aus Gesprächen mit vielen Männern und Frauen und aus eigener Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass nach einer solchen Situation die Partnerschaft erst einmal zu Ende ist und sowieso neu verhandelt werden muss. Da die “Schuld” ja nie bei dem Einzelnem liegt gilt es für beide die eigenen Anteile zu erkennen und in der Konsequenz “daran zu arbeiten” – wir nennen es “die Hausaufgaben machen”
Flucht in eine andere Partnerschaft löst nicht das Problem.
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass das Leben das gleiche Thema erneut auftischt – solange bis es angegangen, bearbeitet oder geheilt werden kann.