Viel Arbeiten und die Beziehung zu sich und anderen

Ein heißes Eisen. Denn viel arbeiten wird gesellschaftlich absolut anerkannt und gewertschätzt. Wer wenig arbeitet, der wird schräg angeschaut und den nimmt man nicht voll. Nur durch viel Arbeit bekommt man Anerkennung – so ein weit verbreiteter Glaubenssatz. Aber viel Arbeiten streng unwahrscheinlich an. Macht Stress und sprichwörtlich ganz eng in der Wahrnehmung. Und zwar in der Wahrnehmung von sich selbst und den anderen. Ich habe das im November erlebt, als meine Frau eine Woche geschäftlich in Berlin war und ich hab sprichwörtlich Gas gegeben und jeden Tag bis 22 Uhr an meinem Schreibtisch gehockt. Es gab viel zu tun und ich habe es erledigt. Und war danach selbst erledigt. Irgendwie abgeschnitten von mir.

Viel Arbeit und Beziehung schließen sich aus

Und als meine Frau wider nach Hause kam, habe ich bemerkt, wie schwer es mir fällt, aus dem Stress der Woche wieder aufzutauschen, aufzumachen, locker und entspannt zu werden. Ich war mir selbst nicht mehr nah und konnte so nur sehr schwer Nähe zu ihr aufbauen. Ein gutes Lehrstück für mich, aber auch für meine Coachingkunden.

Ich schließe es mittlerweile aus, dass man mit einer 50-70 Stundenwoche eine erfüllende Beziehung zu sich und anderen leben kann. Weil der Stress einfach zu hoch ist und ich in der Stressspirale drinstecke. Und nicht mehr rauskomme. Weil Stress eng und angespannt macht und meine Wahrnehmung extrem einschränkt.

Und vielleicht nehmen Sie sich die Zeit, mal ein Arbeits-Tagebuch zu schreiben: Wie viele Stunden arbeiten Sie an bestimmten Tagen, wie viel Freizeit bleibt für Sie, wie viel Zeit für Ihre Familie übrig. Die Krönung: Halten Sie auch kurz inne und schauen Sie auf Ihren Stress-Pegel, auf Ihr Gedankenkarussel und Ihren Körper. Wie geht es Ihnen dort? Und wie viel freie Kapazität haben Sie an diesen Tagen für sich und andere.

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